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Was wäre die Alternative?

Kleine Neugründungen von Genossenschaften stellen bereits jetzt eine Alternative dar, weil sie sich ganz selbstverständlich einordnen in die Vielzahl der „familiären Genossenschaften“, die über Jahrzehnte hinweg ihren WIR-Geist beibehalten und verteidigt haben.

Trotzdem geht es darum, zeitgemäßere und bessere Formen zu entwickeln, die es unmöglich machen, in der beschriebenen Weise abzudriften.

Seit geraumer Zeit verwendet man den Begriff Eigentümergemeinschaften und verbindet damit sowohl Genossenschaften als auch Bauherrengemeinschaften. Das macht Sinn, weil die konkrete Zuordnung des Eigentums sehr flexibel gestaltet werden kann und beides gleichermaßen unterstützungs- und förderwürdig ist. Und politische und kommunale Unterstützung sind in beiden Fällen nötig. Die Stadt Hamburg hält 20% ihrer Baugrundstücke für solche Gemeinschaften vor. Das ist notwendig, weil die Findungs-, Finanzierungs- und Entscheidungsprozesse mehr Zeit in Anspruch nehmen als bei Immobilienunternehmen.

Kostengünstiges Bauen für solche Gemeinschaften ist möglich unter Einhaltung dieser Regeln:

  • Optimierung der Grundstückskosten unabhängig vom Marktpreis,
  • Architektenleistungen für das Projekt, aber nicht für jeden Sonderwunsch,
  • Baukosten ohne Aufschlag eines Bauträgerobjektes,
  • Unterhaltungs-, Instandsetzungskosten teilweise in Eigenleistung.

Als Bauträger kann dafür auch ein kommunales Bauunternehmen genutzt werden. Die Eigentümergemeinschaft ist auf das vorgesehene Projekt begrenzt. Erweiterungen bedürfen der Zustimmung aller.

Jedes Mitglied hat für seine Wohnverhältnisse eine detaillierte Kostenübersicht zu den Erstellungskosten. Das persönliche finanzielle Tilgungsziel ist dann die private Entschuldung in einem Zeitrahmen, den man selbst definieren kann. Das schließt Umlagen von Kosten für Gemeinschaftsinvestitionen nicht aus.

Das Prinzip ist die Abkopplung vom Markt, die Verhinderung, dass über Umwege ein Einstieg ermöglicht wird, die Selbstorganisation und Selbstverwaltung.

Die Projekte selbst können vielgestaltig sein. Neben Neubau, kann auch der Erwerb vorhandener Immobilien die Ausgangsbasis darstellen. Selbst Mietkaufmodelle sollten möglich sein. Vielfach erfolgt der Anstoß für das Projekt einer Eigentümergemeinschaft durch die Kommune selbst oder über spezialisierte Vereine.