Faires Wohnen in Jena
Hauptmenü
Optionen
Links

Forum

Startseite > in Genossenschaften > Förderung und Strategie

Förderung und Strategie

Eigentlich ist „Genossenschaft“ selbst schon Strategie: die Strategie nämlich, den Zwängen des Immobilienmarktes zu entkommen und das Problem Wohnung aktiv in die eigenen Hände zu nehmen. Es stellt sich aber heraus, dass mit dieser Organisationsform zwar gute Voraussetzungen geschaffen sind, aber eine Garantie für allzeit gutes Wohnen ist das noch lange nicht. Zumal in den ostdeutschen Neubaugebieten die Politik noch zusätzlich für Verwirrung gesorgt hat.

In den Satzungen der Wohnungsgenossenschaften ist meist der Zweck der Genossenschaft definiert als Förderung der Mitglieder durch gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung. Fördern ist hier zu verstehen als Helfen und Unterstützen. Damit ist eindeutig die Zielrichtung genossenschaftlichen Wirkens vorgegeben. Nur ist die Umsetzung dieser Vorgaben sehr von der Situation abhängig, in der sich die Genossenschaft befindet. Noch vor 10 Jahren war man offensichtlich der Meinung, dass man dem Anliegen der guten Wohnraumversorgung durch Abriss am Besten gerecht wird. Das ist überwunden. Trotzdem bleiben eine Menge neuer Probleme, für die ein Lösungskonzept her muss.

Hilfreich dabei sind Überlegungen einer „Expertenkommission Wohnungsgenossenschaften“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen aus dem Jahre 2004 und Untersuchungen der Bertelsmann Stiftung zum Wandel der Wohnungsmärkte aus dem Jahre 2006. Beide untersuchen sehr sorgfältig die Marktperspektiven von Wohnungsgenossenschaften, die notwendigen Reaktionen auf die demographische Entwicklung und die qualitative Nachfrageentwicklung. Im Ergebnis wurden Empfehlungen formuliert.

Konkret heißt das aber zunächst einmal herauszufinden, wann ist die Genossenschaft mit welcher Veränderung konfrontiert, welche zeitliche Abfolge ist anzuvisieren und vor allem, wie sind die Vorhaben finanziell zu sichern. Ein Grundsatz muss aber von vornherein feststehen: Die Mitglieder Jenaer Wohnungsgenossenschaften brauchen kein Konzept zur Modernisierung der Bausubstanz der Stadt Jena, kein Folgekonzept für die Zeit nach der Platte, kein Konzept für die Renditesicherung der Sparer und kein Attraktivitätskonzept ausschließlich für junge Leute nach dem Ableben der jetzigen Generation.

Wir brauchen dringend mittelfristige Sachkonzepte für die jetzigen Wohn-Mitglieder, die auch einen Blick für die weitere Zukunft öffnen. Wir müssen dazu die Mittel nutzbar machen, die andere Immobilienunternehmen als Gewinn an ihre Gesellschafter abführen müssen.

Welche konkreten Themen sind dann also in den Blick zu nehmen:

  1. die Förderung der Mitglieder aus heutiger Sicht,
  2. die Schlussfolgerungen aus der demografischen Entwicklung,
  3. die qualitative Nachfrageentwicklung,
  4. die Steigerung der Attraktivität des Wohnungsbestandes für junge Familien,
  5. Schlussfolgerungen für die Genossenschaft als mittel- bis langfristiges Konzept,
  6. Finanzierungsplan.

Ein strategisches Konzept liegt immer in der Verantwortung des Aufsichtsrates. Nur der ist beauftragt, die Interessen der Mitglieder zu vertreten. Im Extremfall hat er den Vorstand zu bestellen, der sein Konzept umsetzt, nicht umgekehrt.

weiter -->