Faires Wohnen in Jena
Hauptmenü
Optionen
Links

Forum

Startseite > in Genossenschaften > Miete / Nutzungsentgelt

Miete / Nutzungsentgelt

Woher kommt eigentlich das Geld, das einer Genossenschaft zum Wirtschaften zur Verfügung steht?

Unsere einzige Geldquelle sind unsere Mieteinnahmen. Etwa so hatte Thomas Buckreus im Jahre 2010 während einer turbulenten Versammlung die finanziellen Zuflüsse der Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss beschrieben. Das klingt bodenständig. Dabei erlaubt die Satzung der Genossenschaft durchaus die Teilnahme am Gewinnspiel mit Immobilien, zumal die Bedingungen in Jena besonders günstig erscheinen. Gemäß der Satzung der Genossenschaft ist es erlaubt, „alle im Bereich der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, des Städtebaus und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben“ zu übernehmen.

In vielen Veröffentlichungen zum Geldfluss einer Genossenschaft wird immer wieder hervorgehoben, das die Gewinnerwirtschaftung zum Wesensmerkmal eines jeden Unternehmens gehört und also auch für die Genossenschaft gilt. Nichts gegen vernünftige Reserven, aber dieser Ansatz, zwangsläufig auch in Genossenschaften Gewinn erwirtschaften zu müssen ist falsch! Der Zweck einer Wohnungsgenossenschaft ist die gute und sichere Wohnraumversorgung. Eine erhöhte Mietforderung über die laufenden Aufwendungen hinaus ist nur gerechtfertigt, wenn dazu ein bestätigtes Gewinnverwendungskonzept oder projektbezogene genossenschaftliche Entscheidungen vorliegen. Alles andere läuft darauf hinaus, einen finanziellen Reservepool für Ad-hoc-Entscheidungen des Vorstandes zu schaffen, die dann im Nachgang moderiert werden können.

Wird da vielleicht das Förderziel den Verlockungen nach großem Gewinn geopfert? Und was versteht man eigentlich unter laufenden Aufwendungen?

Der direkte Geldzufluss erfolgt in einer Genossenschaft über die Kaltmiete oder entsprechend dem Sprachgebrauch der Genossenschaft über das „Nutzungsentgelt“. Die Nebenkosten decken neben Wasser- und Heizkosten die Aufwende für die Grundversorgung der Wohnung, werden also durch nachweisbare Ausgaben auf den Wohnungsnutzer umgelegt.

Mit dem Zufluss über die Kaltmiete werden die Kosten für die Errichtung, den Werterhalt und die Verwaltung der Immobilie an sich abgedeckt. Aber zusätzlich ist in der Kaltmiete immer  noch ein Gewinnanteil enthalten.

Ein Vergleich zwischen den Jahresergebnissen von Jenawohnen und der WG Carl Zeiss bringt ein interessantes bis erschreckendes Ergebnis. Dabei haben wir zunächst einmal nur die Positionen Gewinn und Verwaltungskosten herausgegriffen, um sie näher zu betrachten.

Die Kostenmiete, wie sie sich dann rein rechnerisch darstellt, gibt uns aber Rätsel auf.

weiter -->