Faires Wohnen in Jena
Hauptmenü
Optionen
Links

Forum

Startseite > in Genossenschaften > Grundlegendes zur Genossenschaft > sich ergebende Probleme

sich ergebende Probleme

Neben den unbestrittenen Vorteilen kann diese Gesamtsituation in mehrfacher Hinsicht zu Problemen führen:

  1. Genossenschaftsmitgliedern, die die Gründungsphase und die Kreditproblematik zur Finanzierung nicht selbst erlebt haben, verstehen sich zunehmend weniger als Eigentümer, dafür mehr als „normale Mieter“ und sind weniger engagiert bezüglich der Rechte und Pflichten eines Genossenschaftsmitgliedes. Im Beiblatt wird deutlich genau darauf hingewiesen.
  2. Die Vorstände unterliegen in einer Genossenschaft nicht den harten Gewinnforderungen eines Immobilienunternehmens. Sie haben mehr „freie Hand“ zur eigenständigen Gestaltung. Der Bindungsverlust der Mitglieder zum Eigentum schafft darüber hinaus ungewollt eine Lücke im Leitungsgefüge, die schrittweise durch Vorstand und Aufsichtsrat genutzt wird und zu einer faktischen Eigentumsverschiebung führen kann. Hinzu kommt, dass in der Realität die Finanz- und Entscheidungsprobleme in einer Genossenschaft so komplex sind, dass eine Kontrolle durch die Mitglieder (die Bestätigung der Arbeitsberichte, die Zustimmung zu Entscheidungsvorschlägen usw.) kaum mit wirklicher Sachkenntnis erfolgen kann. Man ist vielmehr geneigt, den eingesetzten Führungsperson einfach zu vertrauen.
  3. Für die Leitungsprobleme einer Genossenschaft gibt es keine Unterstützung von staatlichen Organen oder Behörden, lediglich gesetzlich verankerte Regelungen und Vorgaben. Im Unterschied dazu hat sich die kommerzielle Immobilienwirtschaft mit behördlicher Unterstützung ein eigenes Netz von Interessenvertretungen und Lobbyisten geschaffen. Selbst der VTW ist – entgegen dem allgemeinen Verständnis der Genossenschaften – keine staatliche Behörde, sondern der Interessenverband der Immobilienwirtschaft. Seine Aufgabe ist es, Immobilienunternehmen bei der Gewinnoptimierung zu unterstützen und dabei die rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Sie haben kein Interesse daran, Genossenschaften als Konkurrenten der Immobilienwirtschaft erstarken zu lassen.