Aufbau und Inhalt des Mietspiegels 2017

Die Wohnkriterien und wie sie im Mietspiegel berücksichtigt werden.

Art der Wohnung: Wird insofern berücksichtigt als Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern nicht zum Geltungsbereich des Mietspiegels gehören. Wohnungen dieser Art unterliegen also keiner kontrollierten Regelung.

Beschaffenheit der Wohnung: Damit meint der Gesetzgeber den Instandhaltungszustand oder die energetische Qualität usw. Es ist aber allgemein anerkannt, dass das Baualter der Wohnung dafür ein wichtiges Kriterium darstellt. Im Jenaer Mietspiegel findet das Berücksichtigung durch die Einteilung des Wohnungsbestandes in Baujahresklassen.
So ganz logisch ist das allerdings nicht. Wenn Wohnungen älteren Baualters besser bewertet sind, scheint da wohl eher die bessere Vermietbarkeit als der Zustand der Wohnung den Ausschlag zu geben.

Lage der Wohnung: Wird durch die Zuordnung von Straßen oder Teilbereichen in die Kategorie "einfach" oder "mittel/gut" im Mietspiegel umgesetzt. Gemeint ist dabei, ob die Wohnung im Innenstadtbereich, in Außenbezirken, im Umfeld von Industrieanlagen oder von Belästigungen unterschiedlicher Art liegt. Die Situation der Verkehrsanbindung, die Nähe von Verkaufseinrichtungen, aber auch Imagebewertung durch die Bevölkerung spielen eine Rolle. Insofern haben die Baujahresklassen eine gewisse Berechtigung. Die Gegebenheiten außerhalb der Wohnung werden hier also berücksichtigt.
Die Zuordnung ist natürlich sehr grob erfolgt, ergibt aber unter Berücksichtigung der Baujahresklassen ein Bild, das der gesetzlichen Forderung nahe kommt.

Größe der Wohnung: Hierbei geht es nicht um die Quadratmeter einer Wohnung, sondern um die Wohnungskategorie. Im Mietspiegel ist die Grenze sehr geschickt jeweils an den Typgrenzen entlang von 2-, 3- und 4-Raumwohnungen gezogen. Das macht Sinn!

Ausstattungsmerkmale einer Wohnung: Dafür gibt es einen zusätzlichen Punktekatalog. Je nach Ausstattung der Wohnung oder des Gebäudes kann sich das arithmetische Mittel der Miete in den vorgegebenen Grenzen verschieben. Der höchste Grenzwert wird erreicht, wenn alle positiven Merkmale zutreffen und umgekehrt. Liegt die Wohnwertsumme innerhalb der Spanne von +/- 5 Punkten, gilt der statistische Mittelwert.

 

Baujahresklassen

Wohnlage

Größenklasse

bis 1949

1950 bis 1967

1968 bis 1973

1974 bis 1991

1992 bis 2001

ab 2002

einfach

unter 50 m²

7,56
6,37-9,10

6,18
5,80-6,62

5,38
4,68-6,00

5,28
4,78-5,96

 

8,05*
7,59-8,44

50 m²
bis 80 m²

7,43
6,19-9,00

5,94
5,48-6,29

5,33
4,78-5,87

5,28
4,85-5,96

6,36*
5,96-7,25

7,80
5,98-9,40

über 80 m²

7,18*
6,26-8,59

5,83
5,23-6,88

5,25*
4,98-5,61

5,20
4,96-5,61

 

8,59
8,28-9,00

mittel/gut

unter 50 m²

7,93
6,19-9,53

6,49
5,90-7,06

 

5,65
5,14-6,10

8,49*
7,55-9,61

9,76*
8,16-11,09

50 m²
bis 80 m²

7,63
6,50-8,90

6,55
5,86-7,10

6,17
5,80-6,60

5,31
4,79-6,00

7,80
6,93-8,74

8,82
7,39-10,39

über 80 m²

7,65
6,44-9,04

7,25
6,44-8,01

 

5,02
4,24-5,75

8,21*
7,38-9,21

9,01
7,50-10,01

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