Energetische Sanierung

In Deutschland wird 40 % der gesamten Energie zum Heizen von Gebäuden verbraucht. Durch besseres Dämmen oder effizientere Heizanlagen kann man davon 70 % einsparen – das besagen zuverlässige Studien. Kein Wunder also, dass hier Sparpotential gesehen wird, das unbedingt ausgeschöpft werden soll.

Privaten Haus- und Wohnungsbesitzern werden Steuerersparnisse angeboten. Bis zu 10 % der Kosten könnten so für effizientere Heizanlagen o.ä. eingespart werden.

Bei Mietwohnungen werden alle Möglichkeiten der energetischen Gebäudesanierung, sei es die Dämmung von Wänden und Dächern, der Austausch von Fenstern und Heizanlagen oder das Nachrüsten mit Wärmetauschern als umlagefähig anerkannt.

Von den Kosten können also jährlich 11 % auf die Miete umgelegt werden. Für Anleger mittelfristig eine stabile Einnahme, wenn man bedenkt, dass der Gewinn erst nach der Amortisierung der eingesetzten Mittel, also nach etwa 10 Jahren einsetzt. Dann allerdings wird die Investition bis zum Verschleiß der Anlage zu einer stabilen und dauerhaften Einnahme.

Völlig anders verhält es sich aus dem Blickwinkel des Mieters. Dem gelingt es nämlich in aller Regel nicht, die Mieterhöhung in eine auch nur annähernde Heizkostenersparnis umzusetzen. Nach einer Studie des Berliner Mietervereins (BMV) steigt die Miete nach einer energetischen Sanierung um durchschnittlich 1,7 Euro je qm. Dem steht aber nur eine Ersparnis von 0,5 Euro je qm gegenüber. Bei einer kompletten energetischen Sanierung kann die Miete um bis zu 4 Euro je qm ansteigen und der Vergleich zur Einsparung fällt noch ungünstiger aus.

Eine sogenannte warmmietenneutrale Sanierung, bei der die Energieersparnis die Investitionsumlage ausgleicht, ist in der Realität eher die große Ausnahme.

weiter ->