Wir können uns die hohe Miete leisten?

Breiten Raum in der Argumentationslogik der Stadt nimmt die Gehaltsentwicklung in Jena ein. Junge dynamische Mitarbeiter in Hightech-Unternehmen, Angestellte oder Beamte in Uni und Verwaltung oder eine Vielzahl von Instituten generieren tatsächlich auch eine Oberschicht im Gehaltsniveau. Aber ist diese Oberschicht tatsächlich so ausgeprägt, dass man unbedenklich in voller Breite über das Mietniveau abschöpfen kann?

Bei den großen Jenaer Immobilienunternehmen gibt es von 2012 bis 2016 folgende Steigerungen bei den verfügbaren Mietpreisen im Bestand:

Jenawohnen steigert

von 4,93 auf 5,48 Euro, also um 11 %

Die WG Carl Zeiss

von 5,07 auf 5,48 Euro, also um 8 %

Da können nicht alle Gehälter und Renten mithalten! Dabei sind das tatsächlich die niedrigeren Mieten in Jena und die Steigerungen werden von selbst nicht aufhören.

Die Stadt Jena jedenfalls kämpft dagegen: Mit einem Informationsblatt, um "ein authentischeres Bild vom Jenaer Wohnungsmarkt zu vermitteln, als das Bild, das von einigen Politikern und News-Bloggern verbreitet wird". Die Stadt im Kampf gegen fake news also? Welche Nachrichten sind denn nun aber falsch?

Die Stadtentwicklung und Herr Peisker sind offensichtlich der Meinung: Macht nichts, wir können es uns leisten, an der Spitze der Mietpyramide in Jena zu stehen.