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in Infrastruktur und Städtebau

In aller Regel sind solche Vorhaben eingebunden in regionale oder kommunale Projekte und sind Bestandteil von Gemeinschaftsvorhaben mehrerer Immobilienunternehmen – werden oft von regionalen Einrichtungen geleitet und benötigen also eine längere Vorbereitung- und Abstimmungsphase.

Vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wurde 2001 ein Programm „Stadtumbau Ost“ beschlossen. Damit sollten 2 strategische Ziele erreicht werden:

  1. der Rückbau dauerhaft leer stehender Wohnungen,
  2. die Sanierung und Aufwertung vorhandener Gebäude und die Anpassung der städtischen Infrastruktur.

Grundlage der Förderung war die Erarbeitung eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes. Insgesamt wurden 2,5 Mrd. Euro dafür bereit gestellt.

In Hoyerswerda, Leinefelde, Leipzig und anderswo wurden interessante Lösungen gefunden, die in einem MDR-Beitrag unter dem Titel: „Wohnen in der Platte“ vorgestellt wurden. Zu sehen waren Beispiele mit gut durchdachter Mischung aus Rückbau, zusätzliche Anbauten, Farbgebung und Umfeldgestaltung.

Nach der Altschuldenhilfeverordnung von 2000 konnten die Wohnungsunternehmen eine Entlastung ihrer Altschulden von 150 DM = 76,69 Euro je qm Abrissfläche bekommen. Das schien attraktiv zu sein, denn tatsächlich konnten sich weder Jenawohnen noch die WG Carl Zeiss zu einem wirklichen Sachkonzept außer Abriss durchringen.

2002 hat die Stadt Jena ein Kommunales Stadtentwicklungskonzept Wohnungswirtschaft verabschiedet, das den Abriss von 3000 bis 4000 Wohnungen in Lobeda und Winzerla vorsah. Für Lobeda war geplant, in einer ersten Phase 1.400 Wohnungen bis 2005 abzureißen, weitere 1.100 Wohnungen bis 2010. Den 11-Geschossern ging es vorrangig an den Kragen. Jenawohnen hat sogar einen vollständig sanierten Wohnblock mit neuen Fenstern, neuen Rohrleitungen und Armaturen abreißen lassen. Doch 2005, nach dem Rückbau von 1200 Wohnungen, stellte sich heraus, dass in der Realität 1000 Wohnungen fehlten. Heute bereut man die damaligen Fehlentscheidungen.

Man hätte das Angebot des Bundes besser und intelligenter nutzen können!

Der Kategorie der Infrastuktur-Bauten kann man auch das Projekt „Winzerberge“ zurechnen, das von der WG Carl Zeiss und Jenawohnen gemeinsam getragen wird. Grundlage der Planung war ein Architektenwettbewerb und Befragungen der Bewohner zu Veränderungen im Haus, in der Wohnung und im Wohnumfeld. Auf dieser Grundlage erfolgt dann die Umsetzung. Das Ergebnis wird eine Kombination aus moderatem Abriss, An- und Umbau der Häuser und Wohnungen und einer Verbesserung des Wohnumfeldes sein.

Damit werden diese Häuser nicht auf Luxus getrimmt, aber sie erreichen nach heutigen modernen Gesichtspunkten einen akzeptablen Normalstandard. Bei der Umsetzung der Bauleistungen gibt es zwischen Jenawohnen und der WG Carl Zeiss dennoch gewisse Unterschiede. Jenawohnen nimmt für sich in Anspruch, mit finanziellen Mitteln sparsamer umzugehen, weil sie stärker auf preiswertes Wohnen bedacht sein muss. Die befürchtete Altersarmut wird um Winzerla keinen Bogen machen.

Diese Argumentation hat uns hellhörig gemacht und wir werden im nächsten Abschnitt stärker auf den finanziellen Aspekt der Wärmedämmung, der Balkonanlagen und der Aufzüge eingehen.

Grundsätzlich halten wir das Projekt „Winzerberge“ für einen guten und vernünftigen Ansatz im Interesse der betroffenen Bewohner.

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