Finanzierung

Wohnungsgenossenschaften setzen den Überschuss vom Nutzungsentgelt zur Förderung ihrer Mitglieder ein, den andere als Gewinn abführen müssen. Deshalb können sie flexibler auf Marktbewegungen reagieren und kostengünstiger anbieten. Genossenschaften bieten mehr als nur Wohnung, nämlich Sicherheit und Umfeld in jeder Lebenssituation. Soweit die landläufig anerkannte Theorie zur Funktionsweise und zu den Möglichkeiten von Genossenschaften.

Jenawohnen hat durch die Vorgaben zur Gewinnabführung nur eingeschränkten Spielraum für grundsätzlichere Umgestaltungen und dürfte wohl eher eine Doppelstrategie ins Auge fassen: Sozial verträgliche Wohnungen und daneben ein alternatives Angebot im höheren Preissegment. Das kann dann aber leicht zu einer sozialen Entmischung mit all seinen Folgen und Problemen führen.

Die WG Carl Zeiss kann ihre Finanzsituation nur über den Umweg einer zügigen Kredittilgung verbessern. Vorher werden zusätzliche Ausgaben die Situation nur noch verschlimmern.

Welche finanziellen Reserven würden sich erschließen lassen und was könnte das bringen?

 

Maßnahme

mögl. Ergebnis

1.

Kostenanalyse der Genossenschaft und der Rautalholding mit ihren Töchtern durch eine unabhängige Unternehmensberatung

1-2 Mio jährlich

2.

Umstellen der WG Vermietungs GmbH auf Profitcenter mit 5 % Gewinnvorgabe (wie Jenawohnen)

2 Mio jährlich

3.

Auflösung des Gewinnvortrages

6,5 Mio

4.

Auflösung aller Wertpapiere und anderer Finanzanlagen

10 Mio

5.

Ansparmodell zur Altersvorsorge als Finanzprodukt

?

6.

Verkauf Sonnenhof nach Fertigstellung

30 Mio

Das sind zunächst nur Denkmodelle, die einer gründlichen Klärung bedürfen. Das mag radikal klingen, aber ein Zurück zu traditionellen Verfahrensweisen wäre vor 10 Jahren noch möglich gewesen – heute geht das nicht mehr. Welcher Vorstand wird denn den Mitgliedern mehr Gebühren abverlangen können, um dann im Sonnenpalast zu residieren. Der Stolz der Genossenschaftler auf dieses Bauwerk wird sich in Grenzen halten.

Das Ergebnis der Überlegungen sind fast 50 Mio Euro an flüssigen Mitteln, die unverzüglich zur Kredittilgung verwendet werden können. Das bedeutet 2 Mio weniger Zinsen in den Folgejahren. Das stockt zugleich das jährliche Tilgungspotential auf 9 Mio Euro auf. Die verbleibenden Restschulden bei den Sparern der Genossenschaft wären in 6 Folgejahren getilgt.

Zu einem solchen Konzept können wir Vorstand und Vertreter nur ermutigen.

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