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Verwendung der Spareinlagen

Der Jahresgeschäftsbericht der WG Carl Zeiss enthält zur Verwendung der Mittel widersprüchliche Angaben. Das ist kaum verwunderlich, weil die Verwendung von Krediten nicht zwingend im Jahresgeschäftsberichtes nachgewiesen werden muss. Wir waren also gezwungen, die Ausgaben dieser Genossenschaft etwas gründlicher unter die Lupe zu nehmen: – Alle Angaben in Mio Euro –

Ausgaben

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

Verwaltung

3,5

3,7

4,2

4,6

4,6

4,7

4,8

4,9

4,5

Sanierung

2,3

2,5

5,0

5,0

3,8

4,6

5,0

8,3

9,2

nachtr. Herstellung

 

0,4

1,2

1,8

1,6

4,9

0,6

2,8

1,4

Zinsen (Bank+Spar)

 

4,9

4,2

4,3

4,5

4,9

5,3

4,0

4,0

Tilgung

3,3

14,5

2,6

- 3,5

- 0,1

2,2

11,3

5,0

5,1

Ausgaben-Summe

 

26,0

17,2

15,7

14,5

21,3

27,0

25,0

24,2

Einnahmen-Miete

 

18,7

18,8

18,9

19,7

20,5

21,2

22,5

22,6

Damit sind aber nur die Sandard-Ausgaben erfasst. Hinzu kommen noch die Ausgaben für Zukauf und Neubau:

 

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

Zukauf, Neubau

 

1,7

3,4

10,5

6,6

4,0

2,9

4,9

5,8

Gewinne

 

1,0

2,3

1,3

2,0

1,6

1,6

0,5

0,5

Ausgaben-Gesamt

 

27,7

20,6

26,2

21,1

25,3

29,9

29,9

30,0

Differenz zur Miete

 

- 9,0

- 1,8

- 7,3

- 1,4

- 4,8

- 8,7

- 7,4

- 7,4

Die Gesamtdifferenz beträgt 47,8 Mio Euro! Die Gewinne wurden zum Teil als Dividende ausgezahlt, der verbleibende Rest jeweils in den Gewinnvortrag des Folgejahres eingestellt, so dass sich dort ein Betrag von 6,5 Mio Euro aufgebaut hat, der aber bisher nicht verwendet wurde. Nach den Angaben im Rechenschaftsbericht wurden die Ausgleichsbeträge aus der Spareinrichtung entnommen:

 

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

Spar-Zuschuss

3,6

11,3

0

0

0

6,5

10

7,1

5,0

Ergebnis

 

+ 2,3

- 1,8

- 7,3

- 1,4

+ 1,7

+ 1,3

- 0,3

- 2,4

Ein Zuschuss also von 43,5 Mio Euro, der Neubau und Zukauf finanziell erst ermöglicht hat und nur in den Anfangsjahren 2004 und 2005 wurden diese Gelder auch tatsächlich zur Tilgung der Bankkredite verwendet. Trotzdem bleibt eine Differenz von 7,9 Mio Euro.

Im Rechenschaftsbericht 2004 findet sich ein Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat über eine planmäßige Kreditsubstitution aus der Spareinrichtung, nämlich für
2005      7,5 Mio Euro
2006    13 Mio Euro und
2007    12 Mio Euro.
Die Umsetzung allerdings ist bereits im Ansatz stecken geblieben und wurde nur für 2005 umgesetzt! In dieser Zeit wurden übrigens die Nordlicher gebaut.

In den Rechenschaftsberichten sind weitere Ausgaben für die Tochterunternehmen ausgewiesen:

2007   3,8 Mio Euro zur Erhöhung der Einlage für die Vermietungs GmbH & Co KG
2010   3,0 Mio Euro als Ausleihe an die Vermietungs GmbH & Co KG
2011   1,7 Mio Euro als Darlehen an die Vermietungs GmbH & Co KG
2011   0,65 Mio Euro zur Erhöhung der Einlage an die Rautal Holding

Woher diese Gelder stammen, können wir nicht nachvollziehen. Wir konnten anhand der Unterlegen nur feststellen, dass im Zusammenhang mit der Umwandlung der Co KG in eine GmbH der Vermietungs GmbH durch Beschluss der Gesellschafter eine Schenkung in Höhe von 7,3 Mio Euro gemacht wurde.

 

Unser Ratschlag:

Einfach mal nachfragen!

Die Gelder der Spareinrichtung der WG Carl Zeiss sind verwendet worden, um in den Anfangsjahren Bankkredite abzulösen, später dann um Liquiditäts-Löcher zu stopfen und ehrgeizige Neubauprojekte zu finanzieren. Der finanzielle Vorteil durch Ablösung von Bankkrediten ist in Wirklichkeit eher bescheiden, wenn man bedenkt, dass die Zinsen für Sparkredite mit 3,2 % angegeben werden, während für Bankkredite 4 % Zinsen anfallen.

Professionelle Geldanleger streben in solchen Fällen ein selbsttragendes Renditeobjekt an, das die Zinsen an die Anleger auf dem Immobilienmarkt selbst erwirtschaftet. Das ist hier nicht der Fall. Der Aufwand zum Betreiben der Spareinrichtung schlägt noch zusätzlich zu Buche.

Um die Spareinrichtung zu betreiben, fällt für die Genossenschaft eine Zinslast von 1,5 Mio Euro an. Diesen Betrag haben die Wohnmitglieder der WG Carl Zeiss jährlich aufzubringen.


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