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Die Verteilung der Ressourcen

Bei Jenawohnen müssen in hohem Maße Gewinne an die Gesellschafter abgeführt werden. Deshalb hat man dort bis 2013 Ausgaben für Neubau möglichst vermieden.

Eine Genossenschaft hat demgegenüber keine Gewinne abzuführen. Sie könnte sich voll auf die Erhaltung der Bausubstanz und deren Modernisierung konzentrieren und darüber hinaus noch Schulden tilgen. Rein finanziell könnte sie eigentlich eine günstigere Miete anbieten.

Der Mitteleinsatz der WG Zeiss für Neubau ist allerdings beträchtlich. Und deshalb kann sie eben doch nicht günstiger.

Zwischen 2005 und 2018 werden ca. 90 Mio. Euro für etwa 380 neue Wohnungen eingesetzt, die insgesamt in diesem Zeitraum zu errichten sind. Die Argumentation zum positiven Ergebnis 2014: gute Gewinne und gestiegenes Sachanlagevermögen ist nur die betriebswirtschaftliche Übersetzung der Unternehmensstrategie: hohe Mieten und Konzentration auf Neubau! Eine Strategie also, die sich auf Wenige konzentriert und den realen Bedarf nach besserer Ausstattung und moderneren Wohnungszuschnitten bei der weit größeren Anzahl von mehr als 6.000 Bestandswohnungen hinten anstellt.

Nun könnte man einwenden, dass durch die 380 neuen Wohnungen ein höherer finanzieller Rückfluss erreicht wird, der allen zugute kommt. Also geringere Bestandsmiete durch höhere Einnahmen?

Bei den Töchterunternehmen funktioniert die Rückflusstheorie jedenfalls nicht.

Wenn man die gesamten Einnahmen der Neubauten addiert und den Zufluss auf die qm umrechnet, dann würde das die Position im Geschäftsbericht „Erlöse aus Mieteinnahmen“ insgesamt um 0,50 Euro je qm und Monat steigern. Dabei sind die Neubauten Nordlichter II und III schon mit berücksichtigt. Die gleiche Steigerung der Einnahmen kommt im Zeitraum 2005 bis 2018 garantiert durch Erhöhung der Mieten auch so zustande. Ein finanzieller Vorteil für die Bestandsmitglieder ist durch die Neubaustrategie also nicht erkennbar. Stattdessen ist eher zu befürchten, dass die Bestandsmitglieder die Tilgung der Neubau-Kredite noch zusätzlich zu tragen haben.

Wem nützt der Neubau also? Den neuen Mitgliedern zweifellos, aber das gleiche Ergebnis hätte denen jeder beliebige Bauträger in Jena auch anbieten können. Oder nützt der Neubau ausschließlich dem Bauträger? Und das wäre ja dann die Rautal.

Für die Bestandsmitglieder mit Wunsch nach besserer Ausstattung sind die Winzerberge oder Südlichter ein weit besserer Ansatz. Der ist billiger und bringt das gleiche Ergebnis – auch für die sogenannten „Besserverdienenden“.

Eine Genossenschaft darf nicht 90 Mio. Euro für nur eine kleine Gruppe Mitglieder ausgeben. Das ist nicht Sinn und Anliegen einer Genossenschaft.

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