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Wer traut sich?

Wer traut sich, gegen den Strom zu schwimmen?

Keiner möchte der Erste sein, der in das gut etablierte Netzwerk des Jenaer Immobilienmarktes eingreift. Obwohl eine kommunale Immobiliengesellschaft und ein genossenschaftlicher Eigentümer gegenüber seinen Mietern und Mitgliedern genau diese Verpflichtung hätte. Die gesellschaftlichen Strukturen und Parteien sind auffällig schweigsam und verweisen als Alibi auf den Mietspiegel, den sie selbst im Stadtrat beschlossen haben und von dem sie meinen, er gelte jetzt für alle Mieten in Jena.

Dem ist nicht so! Aus der sozialen Verantwortung gegenüber den Bürgern sollte man die Verantwortlichen der Stadt und das Unternehmen "Jenawohnen" nicht entlassen, auch wenn sich dort in geringem Umfang bereits private Gewinninteressen festgesetzt haben.

Deutlich stärker sind Genossenschaften an den Interessen der Mitglieder orientiert. Eine private Gewinnorientierung fehlt dort vollständig. Gelegentlich fühlen sich die Vorstände ganz persönlich als Eigentümer des Unternehmens und lassen den ursprünglichen Genossenschaftsgedanken aus dem Blickfeld geraten. Etwa so formuliert es eine Empfehlung des zuständigen Bundesministeriums zur Arbeit von Genossenschaften aus dem Jahre 2005 und mahnt verstärkt die Rückbesinnung auf den eigentlichen Förderauftrag an.

Eine Genossenschaft kommt von ihrem Charakter her viel eher in die Nähe einer Bauherrengemeinschaft.

Als Modell sollte man sich vorstellen, dass sich eine Gruppe interessierter Wohnungsbauer findet, um gemeinsam ein Wohnprojekt zu errichten. Als Eigentumsform für ihre Aktivitäten wählen sie die Form einer Genossenschaft. Für den finanziell weniger Bemittelten hat das solidarische Vorteile, der Stärkere profitiert zusätzlich von der Kraft der Gemeinschaft.

Jeder einzelne Bauherr kalkuliert sein Projekt so, dass er im fortgeschrittenen Lebensalter die Bauschulden getilgt hat. Warum sollte das bei einer Bauherrengemeinschaft, die sich dem Genossenschaftsstatus unterwirft, anders sein?

Die Mehrheit der Jenaer Genossenschaften ist im Sinne des Förderauftrages auf Minimierung der Kosten und auf Entschuldung orientiert. Der Mietspiegel ist dort nur ein rechtlicher Rahmen, um sich dem Ziel zu nähern. Aber werden sie auch den Mut finden, sich gegen den vorgegebenen Trend zu stemmen?