Neue Leuchttürme?

Woher kommen in unserer Welt der etablierten Marktwirtschaft die neuen Highlights der Städte und der Landschaften? Verkehrsbauten, die sich gut oder weniger gut in die Landschaft einfügen und Spargelfelder mit Drehflügeln sind die eine Seite der Medaille. Nüchterne Zweckbauten eben, von Bund und Ländern mit öffentlichen Geldern finanziert. Und wenn es mal etwas Besonderes sein soll, dann wird auch schon mal richtig Geld ausgegeben: für die Hamburger Oper, den Stuttgarter Bahnhof, den Berliner Flughafen.

Wirtschaftlich tragfähig ist die besondere Architektur wohl eher in den ganz großen urbanen Zentren, der Potsdamer Platz in Berlin oder ganz aktuell die neue Hainspitze in Leipzig (eine exponierte Zentrumslage). Und dann rechnet sich auch die private Investition – als Bauträger, das Firmenimperium oder die Bank direkt als Bauherr.

Bei besonders teurem Baugrund kommt man gerade wegen der besonderen Architektur in der Bauvorbereitung und Bauausführung locker auf Kostenmieten weit oberhalb von 20 Euro je qm (Die Kostenmiete ist der Betrag, der notwendig ist, um alle Unkosten zum Bau und zum Unterhalt des Gebäudes zu decken, also die zwingend notwendigen Einnahmen ohne Gewinn). Wohnungsbau unter diesen Bedingungen – schon der Gedanke wäre absurd. Nein, hier spielt eine andere Liga! Wie im Beispiel des Innenstadt-Neubaus von Leipzig werden dafür Handelsketten als Mieter angeworben, die gleich 9.000 qm am Stück unter Vertrag nehmen.

Man kann also getrost der Marktwirtschaft freien Lauf lassen, wenn das Ergebnis denn so gewollt ist.

Beim Eichplatz ist das nicht der Fall! Dieses Schicksal muss er nicht erleiden, und das ist schon mal positiv! Insofern besteht ein Minimalkonsens mit allen Beteiligten.