Das Experiment „Grüne Zitadelle“ in Magdeburg

Gebäude "Grüne Zitadelle"

Im Jahre 2005 wurde in Magdeburg das bekannte Hundertwasserhaus „Grüne Zitadelle“ für 27 Mio. Euro erbaut. Der Bau hat eine Gesamtfläche von 13.000 qm und enthält:

55 Wohnungen,
18 Büros, 18 Geschäfte,
1 Hotel, 1 Kita.

Hunderwasser steht für Wohlbefinden, Wohnen, Kultur, Begegnung. Für Magdeburg nach wie vor ein Touristenmagnet.

Bauherr und Betreiber der Anlage war bis Dezember 2013 das Bistum Magdeburg (als alleiniger Gesellschafter einer GmbH).

Möglich gemacht hat diesen zentrumsnahen Bau eine Wohnungsgenossenschaft, die dafür ihr eigenes Grundstück freigemacht und verkauft hat. Die Genossenschaft selbst mit ihren ca. 4.000 Wohnungen konnte das Projekt finanziell nicht stemmen.

Abriss Plattenbauten

Nach Informationen von MDR Sachsen-Anhalt wurde das Objekt im Dezember 2013 an einen Schweizer Investor zu einem Kaufpreis von 17,8 Mio. Euro verkauft. Ein Verlustgeschäft von über 9 Mio. Euro.

Gut, so arm wird das Bistum nicht sein, aber warum so billig? MDR hat nachgerechnet und herausgefunden, dass 2013 insgesamt nur 1,1 Mio. Euro Mieteinnahmen zustande kamen. Die durchschnittliche Kaltmiete lag bei 8 Euro je qm.

Im Vergleich zum Eichplatz ginge es um etwa die gleiche bebaute Fläche, aber die Baukosten sind am Eichplatz mehr als drei mal so hoch! Die Mieteinnahmen sind in Jena höher, aber doch nicht so gigantisch wie notwendig.

Den fälligen Zuschuss zahlen die Mieter von Jenawohnen in ihrer Gesamtheit!

Ergebnis: Innenstadtbebauung mit Wohnungen und marktwirtschaftlichen Grundstückspreisen – das geht so nicht! So lange die Stadt an ihrer Geldgier festhält, ist preiswerteres Bauen in der Innenstadt nicht möglich und turbulente Entwicklungen sind vorprogrammiert.