Das sind die Argumente des Mietervereins

Die Mieten in Jena haben sich in den letzten Jahren auf ein Niveau hoch geschraubt, das für viele Mieter die Grenze der Belastbarkeit darstellt. Wenn der Betroffene also ständig neu zu entscheiden hat, welche persönlichen Einsparungen er "freiwillig" vorzunehmen hat, ob er sich Kultur, Bildung, Medizin, Hobby oder Urlaub noch leisten kann, dann wird es an der Zeit, dass sich der Mieterverein als Interessenvertreter der Mieter auch einmal grundsätzlich zu Wort meldet.

Im Bundes-Durchschnitt müssen vom Haushaltseinkommen 35% für Miete aufgebracht werden. Im Durchschnitt wohlgemerkt – Tendenz steigend. Gehalts- und Rentenerhöhungen (falls es sie im Einzelfall tatsächlich gibt) gleichen die Erhöhung von Miete und anderen Standardausgaben in Wirklichkeit nicht aus. Mietspiegel und Mietpreisbremse haben diese Entwicklung nicht verhindern können.

Trotzdem akzeptiert der Mieterverein den derzeitigen Zustand. Es geht ihm nur darum, eine zeitlang innezuhalten und keine weiteren Mieterhöhungen vorzunehmen.

Das kommunale Wohnungsunternehmen Jenawohnen erwirtschaftet durch Mieteinnahmen einen jährlichen Gewinn von 17 bis 18 Mio. Euro. Der größte Teil davon geht in den kommunalen Haushalt und wird dort nach Bedarfslage verwendet. Für den Mieterverein ist es nicht einsichtig, warum ausschließlich die Mieter von Jenawohnen das permanente kommunale Finanzloch ausgleichen sollen. Auch wenn in diesem Zusammenhang regelmäßig von notwendigen sozialen Ausgaben die Rede ist, wäre es nur allzu gerecht, wenn diese Last gleichmäßig auf alle Einwohner von Jena verteilt wird.

weiter -->