Jenaer Wohnungspolitik – sozial oder Maximalgewinn?

Wohnungspolitik unter den Bedingungen der Marktwirtschaft kann nicht ausschließlich sozial geprägt sein. Es wäre ein Widerspruch in sich, wollte man das durchsetzen wollen. Aber gerade an diesem Widerspruch reiben sich Ansichten und Zielstellungen der Akteure. Vor allem auch an der Frage: Welche Regularien müssen denn die politisch Verantwortlichen entwickeln, um innerhalb der Marktwirtschaft ein Mindestmaß an sozialer Gerechtigkeit zu halten?

Für Jena ist die soziale Ampel spätestens seit 2013 auf rot gestellt:
durch die Bertelsmann-Studie mit dem Nachweis der teuersten Mieten in Deutschland,
durch vergleichende Betrachtungen von Immowelt zu Kaufpreisen von Immobilien in großen Städten Ostdeutschlands.

Die Welle der Empörung und die Aufmerksamkeit der Medien ist vorüber. Aus der Sicht der Verantwortlichen kann man wieder zur Tagesordnung übergehen. Die Preise für Grundstücke und Mieten weiter nach oben treiben, sich am Geld abschöpfen beteiligen und mit einem guten Gewissen alle sozialen Probleme nach Winzerla und Lobeda abschieben. Denn die tragen ja den Titel "Soziale Stadt" und werden vom Bund gefördert.