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Wie lief der Deal mit Jenawohnen?

Bei Jenawohnen hat das Unternehmen Thüga AG München 2012 eine Beteiligung erworben, indem 20 % der Gesellschafteranteile der Stadtwerke Jena Energie übernommen wurden. Der Preis lag bei ca. 90 Mio. Euro (die Angaben schwanken in den Berichten). Die Thüga ist eine Aktiengesellschaft und hat mit dem Unternehmen eine Gewinnvereinbarung für das eingesetzte Kapital von 5,5 % geschlossen.

Das klingt noch moderat, aber: alle anderen Gesellschafter haben Anspruch auf genau den gleichen Gewinn. Für alle Gesellschafter der Stadtwerke Energie sind das demnach ca. 24,75 Mio. Euro. Davon hat Jenawohnen etwa die Hälfte zu erwirtschaften und abzuführen.

Nicht nur die Thüga AG, sondern ebenso die Stadt Jena selbst schröpft die Mieter von Jenawohnen also kräftig.

Der wirkliche Deal mit Jenawohnen lief aber ganz anders. 2003 wurde der Eigenbetrieb der Stadt „Kommunale Immobilien Jena“ gegründet. Dem wurde das Wohnungsunternehmen Jenawohnen zugeordnet. Der wiederum verkaufte 94 % von Jenawohnen an die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck zum Buchwert von 36 Mio. Euro. Die Kaufsumme wurde zu Jahresraten von 4,5 Mio. Euro zwischen 2004 bis 2011 gezahlt. Das Geld wurde vom jährlichen Gewinn von Jenawohnen abgezweigt. Keiner der Gesellschafter der Stadtwerke hat irgendeinen finanziellen Beitrag geleistet. Aber 2011 ist E.ON als Gesellschafter bei den Stadtwerken ausgestiegen und hat sich seine 10 % Geschäftsanteile auszahlen lassen. Der Marktwert von Jenawohnen wurde damals zu 215 Mio. Euro ermittelt.

Für E.ON brachte der gestiegene Wert von Jenawohnen einen Reingewinn von 43 Mio. Euro. Für die Thüga ein Anlagepotential von ca. 90 Mio. Euro mit 5,5 % Verzinsung.

Der Verantwortliche der Stadt, der dieses unseriöse Verkaufsgeschäft eingefädelt hat, ist nicht bekannt – nach dem wird nicht einmal gefahndet. Heute wird nur nach den über 200 Mio. gesucht, um evtl. Jenawohnen aus den Stadtwerken wieder zurückkaufen zu können.