Die Altschulden und die Sanierungskredite

Alle Bestandsbauten wurden zur Wende pauschal mit ca. 76 Euro je Quadratmeter belastet. Seitdem sind Sanierungskosten angefallen – je nach Bauzustand unterschiedlich, aber auch diese Belastung war für Jenaer Immobilienunternehmen eine lösbare Aufgabe.

Die Übersicht dokumentiert die Kreditlasten von Jenawohnen über den Zeitraum von 2007 bis 2018. Bis 2013 bestand das wirtschaftliche Ziel des Unternehmens darin, die Kreditschulden kontinuierlich abzubauen. Die Auflage zur Gewinnerwirtschaftung hat daran nichts geändert. Erst 2014 fand eine Umorientierung statt. Jenawohnen wurde zu einem wirklichen Profitunternehmen umgestaltet.

Jahr

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

Kredit

130,1

117,4

105,4

99,0

88,6

78,5

67,8

67,6

87,6

99,2

109,6

116,7

Die Kredite sind in Mio. Euro angegeben.

Hätte man die Schuldentilgung auch nach 2013 beibehalten, kann man leicht nachrechnen, dass Jenawohnen im Jahre 2020 komplett schuldenfrei gewesen wäre. D.h., die bis dahin eingesetzten 10 Mio. Euro zur Kredittilgung hätten ab 2021 anderweitig verwendet werden können. Selbst eine Mietendeckelung oder ein Absenken wäre denkbar gewesen. Stattdessen werden die Mieten von Jenawohnen dringend benötigt, um die Neubauprojekte mit zu finanzieren und das „Stadtsäckel“ aufzufüllen.

Mit vollem Recht wurde schon seit längerer Zeit die These in den Raum gestellt, dass gerade die ärmeren Bevölkerungsteile in den Ballungsgebieten der Stadt den Wohlstand der Oberschicht von Jena zu einem großen Teil finanzieren.