Der wirkliche Deal

Die Stadt Jena hatte 2010 beschlossen, eine im Gesellschaftervertrag verankerte „Call-Option“ zu aktivieren und der E.ON die Geschäftsanteile von 10% abzukaufen. Die Stadt Jena hatte aber leider kein Geld. Warum kauft man dann 10% Anteile, die eigentlich keine bedeutende Entscheidungskraft besitzen? Ach ja, um den Atomstrom zu bekämpfen!

Hochrangige Stadtwerke-Managern und Verantwortliche der Stadt hatten eine Idee und gründeten 2011 in Jena eine Genossenschaft „BürgerEnergie Jena“, die von den Jenaer Bürgern 42 Millionen Euro einsammeln wollte, um damit diese 10% zu übernehmen. Interessant ist die Einschätzung dieser Manager, wonach Jenawohnen mehr als 50% des Anlagewertes der Stadtwerke darstellt. Das Anlagevermögen von Jenawohnen hatte sich also 2011 auf ca. 215 Mio Euro erhöht.

Da die Jenaer Bürger aber nicht anbeißen, wird eine Ausschreibung zum Verkauf der Anteile angesetzt und man wird bei der Thüga-Gruppe in München fündig. Die bestehen aber darauf, einen Anteil von 20% der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck zu übernehmen.

Natürlich hat man vor dem Verkauf der Stadtwerke-Anteile nochmals eine Neubewertung des Unternehmens vorgenommen – man will ja korrekt sein. Ergebnis: 430 Mio Euro als Wertstellung zum 01.01.2012 für die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck (2012 also ein Anlagevermögen von ca. 220 Mio für Jenawohnen).

Die neuen Gesellschafter der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH sind demnach ab 2012:

(Die Genossenschaft BürgerEnergie Jena erhält die Option zum Kauf von 10% der Firmenanteile, die von den Stadtwerken Jena GmbH gehalten werden - also von 6,4% der GmbH Stadtwerke Energie)

Mit dem Ausstieg von E.ON aus den Stadtwerke Energie Jena-Pößneck sind dem Unternehmen ohne Gegenleistung 43 Mio zugeflossen.

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