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Welches ist der Königsweg im urbanen Raum?

Das Bauen für den ganz kleinen Geldbeutel ist marktwirtschaftlich nicht möglich. Der Bau von Sozialwohnungen bedarf immer einer staatlichen Unterstützung oder der besonderen Fürsorge der Kommunen. Die hatten aber um das Jahr 2000 ihre kommunalen Wohnungsunternehmen von jeder sozialen Verantwortung freigestellt. Experten sagen, dass in deutschen Städten billiges Bauen nicht mehr möglich ist. Das hat mehrere Gründe:

  1. Der Baugrund ist teuer und knapp geworden,
  2. Das Bauen wurde mit teuren zusätzlichen Auflagen überfrachtet und
  3. Die Bauausführung hat immer Luxusniveau. Es gibt keine preislich gestaffelten Ausführungsklassen wie in der Autoindustrie.

Lösungsansätze sehen die Experten trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen, wenn von den Kommunen günstige Baugrund bereitgestellt wird (etwa auch durch die Überbauung kommunaler Parkplätze – ein Haus auf Stelzen sozusagen), durch architekten- und bauliche Standardlösungen und die Lockerung der Bauvorschriften.

Im privaten Wohnungsbau sollte man grundsätzlich eine Realisierung in der Gemeinschaft anstreben, sich aber trotzdem vom Gemeinschaftseigentum verabschieden. Im jetzigen gesellschaftlichen Umfeld ist der private Besitz an Wohneigentum die beste Garantie für eine optimale Bewirtschaftung.

Durch den Gemeinschaftsbau können bessere Konditionen bei Architekten, Firmen und Handwerkern erreicht werden. Das kann bei der Bauausführung eine Einsparung bis zu 20% ausmachen.

Das Konzept des gemeinschaftlichen Bauens erzeugt darüber hinaus eine Gemeinschaftsidentität, die das Bauen selbst erleichtert, aber auch später auf alle Lebens- und Wohnbereiche ausstrahlt. Damit verbundene neue Wohnformen sind Ausdruck eines allgemeinen Wertewandels. Junge Menschen wollen sich selbstbestimmter organisieren, ältere Menschen wollen ihr Leben gemeinschaftlich entwickeln – auch um den vorgegebenen Standards der "Altenindustrie" zu entkommen.

Bauherrengemeinschaften legen besonderen Wert darauf, neue Organisationsformen für Nachbarschaft und Gemeinschaft zu entwickeln, betonen aber trotzdem die Berücksichtigung der Individualität bei der Planung und Umsetzung.

Deutschland haben sich vorwiegend zwei Typen von Baugemeinschaften herausgebildet:
Freie Baugemeinschaften, bei denen die Bauherren selbst die Initiative ergriffen haben und als Bauträger aktiv wurden (auch die Wohnungsgenossenschaften gehören zu diesem Typ).
Architektenbaugemeinschaften, bei denen die Initiative vom Planer ausgeht, der sich seine Bauherren einwirbt. Der Ansatz hat insofern Vorteile, als die Idee, manchmal auch das Grundstück oder das Objekt schon existieren und die Wunschliste der Bauherren von vornherein begrenzt ist.

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